Nacht der Klänge

Nacht der Klänge
Bildrechte Gemeinde Christuskirche

Musik erleben mit allen Sinnen, das bot die „Nacht der Klänge“ in der Christuskirche. Alle Instrumente erklangen, außerdem der Gospelchor Voices of Joy und eine Sopransolistin. So bot die Nacht ein umfassendes Musikerlebnis, das keine Wünsche offen ließ.

Dekanatskantor KMD Gerd Hennecke hatte um die große Schmid-Weigle-Orgel, das historische Harmonium, ein Klavier, einen Kontrabass, ein Saxophon, Chor und Sopran ein vielfältiges Programm komponiert, das allen Akteuren ermöglichte, ihre Stärken zu zeigen. Die erste Hälfte dominierte der Gospelchor. Zum Spiritual „Oh when the Saints“ zog er ein in die vollbesetzte Kirche. Gespielt wurde der Klassiker von einer Jazz-Bigband. So schien es zumindest. Tatsächlich waren es nur der Saxophonist Stefan Frank, Kontrabassist Franz Szabo und Hennecke an der Orgel. Sein Soundmodul ermöglichte aber den ganz anderen Klangeindruck.

Der Gospelchor sang dann mitreißende traditionelle Gospel wie „I’m gonna rise“ und „Didn’t my Lord deliver Daniel“. Da sprang sofort der Funke auf das Publikum über. Die Füße wippten im Takt, einige Zuhörer klatschten auch mit. Schön waren aber auch ruhige Stücke wie „Sallys Garden“ und „Adiemus“. Hier kamen die gut ausgebildeten Stimmen, nur zart vom Klavier geführt, wunderschön zur Geltung. Die fast 30 Sängerinnen und Sänger präsentierten die schönen, vierstimmigen Sätze sicher und einfühlsam. Obwohl nur wenige Männer mitsangen, waren ihre Stimmen präsent und ergänzten sich harmonisch mit den Frauenstimmen.
Großartig war „This little light of mine“. Der Schwung, der Rhythmus und die spürbare Freude der Sänger rissen die Zuhörer mit. Eigentlich hatten die Voices of Joy sich mit diesem Lied verabschieden wollen, aber das Publikum forderte mit stürmischem Applaus eine Zugabe, so dass der Gospelchor die Besucher mit einem ruhigen Abendlied in die Pause schickte.

Mit „Dancing Pipes“ rief Hennecke die Zuhörer zu ihren Plätzen zurück. Er zog hier buchstäblich alle Register. Er ließ die … Orgelpfeifen (46 Register – wie viele Pfeifen?) tanzen und brachte alle herrlichen Klangfarben zum Strahlen. Viele Stücke begleitete Frank mit seinem Saxophon, oft spielte er solistisch, aber bei „Saxophonia“ überraschte er das  Publikum mit einem ganz besonderen Instrument, einem hölzernen Didgeridoo-Sax. Die Klangfärbung entspricht dem Didgeridoo der australischen Aborigines, es bietet allerdings die Möglichkeit, unterschiedlich hohe Töne zu spielen. Faszinierend!

Zusammen musizieren ist schwierig, wenn man nicht beisammen ist. Dieses Wagnis gingen Hennecke auf der Empore an der Orgel und im Altarraum Dekanatskantor Christian Reitenspieß am Harmonium sowie Chorreferentin Stefanie Hruschka-Kumpf am Klavier ein, als sie „Phoenix“ spielten. Trotz der großen Entfernung und des starken Halls gelang es ihnen, sich so abzustimmen, dass das ganze große Kirchenschiff mit Harmonie und Wohlklang erfüllt wurde. Ergänzend zu den vielfältigen Hörerlebnissen wurden das große Altarmosaik und die Orgel in strahlendes Licht getaucht. Rot, gold, blau, grün, orange – alle Farben des Regenbogens nahmen die Musik auf und betonten sie. Es war wunderschön.

Mit „A Celtic Hymn“, gesungen von Hruschka-Kumpf und begleitet von Saxophon, Orgel und Harmonium,
 endete der Abend. Die Musik wanderte von einem Instrument zum anderen und erstrahlte in wechselnden Klangfarben, die die Illumination aufnahm. Das Publikum war verzaubert  und dankte allen Akteuren mit stürmischem Beifall.

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